Der Nordwesten

Die Westfjorde, Hot Pots, Puffins, Seehunde und Orcas

Die Fähre erreicht Brjanslaekur. Kein Ort, nur ein Hafen mit wenigen Gebäuden und einer Zapfsäule. Es geht weiter Richtung Westen. Wenige km später erreichen wir Patreksfjördur. Der dortige Campingplatz mit seinen Sanitärräumen befindet sich noch im Rohzustand. Deshalb verlangt der deutsche Auswanderer und Campingplatzbetreuer auch nur den halben Preis. Beim anschließenden Burger in der Tankstelle treffen wir die starken Männer vom Schiff wieder. Sie essen das Dreifache (mindestens) und dazu noch diverse Rühereier in der Geschwindigkeit in der wir unseren kleinen Burger genießen.

 

Wir fahren zunächst weiter nach Norden zu einem schönen Natur-Hotpot. Dieser ist ca. 10 qm groß und nur 20 cm tief, aber sehr heiß - bestimmt über 45°-50° Celsius. Zusätzlich befindet sich ein etwas kühlerer Pool und Umkleidekabinen an diesem menschenleeren Ort - außer ein paar Reisende aus Frankreich, Kanada, Deutschland und Österreich. Dort teilt man uns mit, dass die Fahrt zum Latrabjarg - DEM Vogelbrutplatz Islands - auch mit unseren Straßenmotorrädern möglich wäre. Wir hatten dies aufgrund anderer Tipps schweren Herzens zunächst ausgeschlossen. Also Umkehr und Anfahrt zu den Puffins. Die Schotterstrecke nach Breidavik ist dann doch ganz gut zu fahren.

 

Der Campingplatz in Breidavik (unser teuerster auf der ganzen Reise, aber dafür gibt es kostenfreien Kaffee, eine warme Dusche, eine Waschmaschine und eine vollausgestattete Küche) befindet sich in Strandnähe. Es ist ziemlich windig und kalt. Nach dem Aufbau fahren wir deshalb auch gleich weiter in Richtung der Aussichtsklippen. Die Kliffs sind hier bis zu 470 m hoch. Und es gibt Puffins ohne Ende. Dies sind zutraulich und watscheln dirkekt unterhalb der Kliffkante aus ihren Höhlen heraus. Wir verweilen ziemlich lange und können tatsächlich eine kleine Orca-Familie im Meer beobachten. Was für ein Erlebnis. Wir treffen auch die Kanadier aus dem Hot-Pot wieder. Auch sie können sich nicht satt sehen. Wir befinden uns hier übrigens am westlichsten Punkt Europas.

 

Es stehen am nächsten Tag 105 km Schotter an. Über die 612, 62 und 60 sowie Flokalundur (wir genießen zum Aufwärmen eine feine Lammsuppe) zum Dynjandi Wasserfall. Eine wirklich traumhafte Strecke nahezu ohne Gegenverkehr.

 

Am breitesten Wasserfall Islands (100 m) Dynjandi treffen wir das erste Mal mit Guzzi Johnny (Hallo und Grüße wenn Du das hier liest....) aus der Nähe von Offenburg zusammen, der uns später immer wieder begegnet.

 

In Pingeyri ist Schotter- und Tagesetappenende. Wir lassen den Tag mit einem Schwimmbadbesuch enden, da es auch keine Duschen auf dem fast leeren Campingplatz gibt.

 

Es folgt Regenfall bis mittags, dann erst unsere Abfahrt gen Norden. Die Abzweige nach Flateyri, Sudureyri, Bolungarvik inkl. Tunnel mit Kreuzung sind wenig spektakulär.

 

In Isafjördur nehmen wir nach kurzem Check den relativ neuen Campingplatz am Ortseingang mit eigenem Wasserfall und Bach: Camping Tungudal. Idyllisch mit Wassergeplätscher.  

 

Die weiteren Westfjorde in Richtung Osten fahren wir im Nieselregen + Nebel. Später überqueren wir noch eine Hochebene. Der Regenkombi blieb aber im Gepäck. Erst zum Schluss regnete es dann nochmal richtig. Zwischendurch machen wir noch einen Break bei frischen Waffeln mit Spraysahne und Kaffee in einem alten Bauerhaus mit Familienanhang welches zugleich als kleines Museum Einblicke ins Leben von vor 100 Jahren gibt. Sehr empfehlenswert!!!!!

 

Das an der Straße stehende Verkehrsschild mit Robben drauf läßt unseren Blick auf eine Sandbank mit mindestens 15 Seehunden wandern.

 

In Holmavik angekommen können wir mit dem Zeltaufbau im Trockenen beginnen. Das Schwimmbad daneben lockt uns mit drei heißen Pötten - auch hier aufgrund der fehlenden Duschen am Platz zu empfehlen. Gegenüber liegt ein Supermarkt, indem wir uns erstmal Süßkartoffeln, Sahne und Wurst kaufen. Die Zutaten werden im Topf zusammengebracht und mit Chilli, Salz und Pfeffer verfeinert. Lecker!!!!! 

 

Am nächsten Tag strahlt die Sonne, es bleibt aber sehr stürmisch. Die schöne Strecke führt uns an der Küste entlang. Stellenweise herrscht so starker Seitenwind, dass wir in Kurvenlage geradeaus fahren....

 

In Blönduos angekommen haben wir nach vielen km Schotter endlich wieder die Ringstraße 1 erreicht. Unser Guzzi Johnny ist auch schon da. Kai quatscht so lange mit Guzzi Jonny, bis ihm die Füße fast abgestorben sind. Ich habs besser - ich wasche die Klamotten und nutze immer wieder den Trocknerraum. Der ist warm. Wir lesen später im Zelt mit voller Kleidung, Mütze und Handschuhe im Schlafsack. Es war echt kalt - Kai litt noch mehr mit seinen abgestorbenen Füßen. Der Weg zur Dusche war ihm einfach zu kalt bei 3° Celsius Nachttemperatur.

 

Tags drauf erstrahlt die Sonne mit etwas schwächerem Wind. Es reicht für ein Frühstück mit einem Kaffee TOGO von der Tanke. Wir fahren erst übers Hochland und dann ans Meer. Ein Torfhausmuseum, viele Islandpferde und Heuballen begleiten uns auf unserer Fahrt weiter nordwärts. Bei einem Kaffeestopp in Höfsos vertreibt uns schnell eine vorbestellte Rentnergruppe. Macht nichts. Wir sind wieder aufgewärmt. 

 

Siglufjördur, ein Hafenort im Fjord ist unser nächster Kaffeestopp. Ein wirklich sehr schöner Ort mit bunten Häusern und Fischerei. Zwei Tunnel aus dem Jahr 2010 verkürzen die Strecke nach Olafsfjördur. Dort genießen wir das Schwimmbad mit Rutsche, wieder direkt am Campingplatz, der einfach mitten im kleinen Ort, neben einem Ententeich liegt. Es gibt Nudeln mit Blick auf die schneebedeckten Berge und das Meer. Eine Skischanze steht ebenfalls mitten im Ort - direkt über uns. 

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Do

03

Jan

2013

Startschuss erfolgt....

Endlich ist unsere neue Webseite fertig und schon in google gelistet. Zumindest ist sie soweit, dass diese zum Stöbern und Informieren geeignet ist. Wir arbeiten noch dran und ergänzen das eine oder andere. Dennoch erstmal viel Spaß damit und wir freuen uns auf Eure Hinweise und Tips. Wie gefällt Euch denn unsere Seite???

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