Der Nordosten

Wale, Mücken, Minikatze und der gewaltige Dettifoss

Am nächsten Tag bewältigen wir eine kurze Strecke nach Akureyri. Der zentral gelegene Campingplatz befindet sich auf dem Berg direkt beim Schwimmbad. Zunächst decken wir uns mit Dosenbier aus dem Supermarkt ein (leider nur das leichte Bier) und begießen die Ankunft in der Wärme - denn es ist endlich wieder warm. Wir genießen noch einen kurzen Stadtbummel. Die Stadt ist klein, dennoch verbringen wir einen sonnigen Ruhetag in Akureyri mit einem Freibadbesuch. Ach und Einkaufen kann "Frau" hier ganz gut im 66°North-Outletshop (siehe auch Wissenswertes) - Männer kann die geringe Auswahl schon mal frustrieren - Frauen mit wenig Platz auf dem Motorrad aber auch ;-)

 

Die Sonne scheint, aber es herrscht stürmisches Wetter am nächsten Tag. Über den Godafoss fahren wir weiter nach Husavik. Unser Guzzi Johnny ist auch schon hier und begrüßt uns freudig. Das geplante Whale Watching wird auf den nächsten Tag verschoben. Den ebenfalls geplanten Fischrestaurantbesuch lassen wir sausen, da man hier reservieren muss (nicht vergessen!). 

 

Am nächsten Morgen nutzen wir zuerst das Schwimmbad und machen uns dann zur Walfahrt auf. Mit einem Segelboot für 136 Euro / 2 Personen. Ab 13.00 Uhr geht es los für 4 Stunden.

Wir sehen einen Vogelfelsen voll mit Puffins. Tausende Vögel fliegen in Schwärmen um die Insel auf der sie brüten. Die Wale springen hier einige Male aus dem Wasser und blasen die Luft heraus. Wir bekamen Mink- und Buckelwale zu sehen, sowie einen Kakao mit Rum und Zimtschnecken (Bine bekam als einzige auf dem Schiffle doppelt Rum - wieso nur!!).

 

Am selben Tag gehts weiter zum Myvatn-See. Wir übernachten auf dem Campingplatz in Reykjalid. Der Platz ist wunderschön, etwas voll aber wie der Name schon sagt eben auch voll Mücken. Eine Entenfamilie umzingelt unser Zelt. Wir sind allerdings genau in der Brutzeit der Mücken am Myvatn See. So werden wir nicht gestochen und müssen nur die lästigen Männchen loswerden .... ;-))

 

Tags drauf besteigen wir zunächst den Krater Hverfell (weil Bine mich zwingt). Einen schwarzen Lavaberg. Weiter ostwärts gibt es noch ein blaue Lagune als Freizeitbad. Kurz danach beginnen die berühmten Schwefelquellen. Pfui das stinkt gewaltig.

 

Die F862 biegt nun links in Richtung Norden ab und ist eine Schotterstrecke westlich des Flusses zum Dettifoss. Die Gischt des gewaltigen Wasserfalls kann man schon von Weitem sehen. Unglaubliche Wassermassen stürzen hier hinunter. Wir wandern weiter zum kleinen Bruder Selfoss.

 

Die folgende F-Piste (eigentlich nicht geeignet für unsere Straßenmotorräder) in Richtung Norden ist für unsere Bikes ganz schön heftig. Wir werden total durchgeschüttelt und durch die wenigen entgegenkommenden Jeeps völlig in Staub eingehüllt. Wir schaffen die Straße dennoch unfallfrei! Das heißt aber nicht, dass man sein Bike nicht nochmal umwerfen müsste nachdem man zig Kilometer auf so einer Piste fährt, um dann am Campingplatz ein Stückchen Sand zu erwischen und in Zeitlupe sein Zeichen in den Sand zu malen --- Das frustet Bine gaaaanz gewaltig ---. Ist aber sonst nix passiert.

 

Belohnt werden wir auf einem Campingplatz im Naturpark, auf dem wir fast alleine sind. Wir verbringen eine sehr kalte Nacht bei max. 5° Grad und Frost an der Zeltaußenwand.

 

Das Tal Vesturdalur ist wunderschön. Eine anstrengende Wanderung gibt den Blick auf das gesamte Tal frei. Der Jökursalon schlängelt sich hier seinen Pfad seit Jahrtausenden durch tiefes Gestein.

 

Weiter auf den letzten 12 km groben Schotters. Es ist schweinekalt. Zum Glück finden wir auf dem Weg eine Tankstelle, in der es wieder mal einen leckeren Burger gibt. Wir fahren bis Porshöfn durch - mehr aus Verzweifelung, weil wir einer riesigen Nebelwand nicht entkommen können. Völlig erkaltet nehmen wir den Campingplatz am Rande des Dorfes. Das obligatorische Schwimmbad ersetzt die nicht vorhandene Dusche des Campingplatzes und wärmt uns langsam auf.

 

Nachts kommt eine winzige Katze (genannt: Miezenbo) ins Zelt und fällt vor Schwäche um (ne ne...so wars nicht: Kai hatte sie stundenlang im Arm und musste dann mal raus ... sie wachte völlig verschlafen auf und fiel direkt wieder um. Dann fand sie aber schnell einen Ausweg aus der Misere und kroch mir in den Schlafsack und schlief sofort auf meinem Bauch wieder ein). Wir mussten sie am nächsten Tag leider wieder abgeben....

 

Weiter auf der 85 in Richtung Ringstraße 1. Dort nehmen wir den vorletzten Campingplatz (Skjöldolfstadir) unserer Tour direkt an der Straße mit Hotpot und kleinem Pool (und Dosenbier). Das Frühstück im anliegenden Hotel für 1000 ISK ist echt gut.

 

Noch 80 km bis nach Seydisfjördur. Aufkommende Wolken lassen uns die Packaktion beschleunigen. Mit den ersten Tropfen fahren wir los und bleiben wieder mal trocken.

 

In Egilsstadir erwarten uns wie zu Beginn der Reise 22° Celsius und Sonne. Wir winken zum Abschied und fahren den Minipaß hoch und wieder runter nach Seydisfjördur. Die Straße ist komplett neu geschottert und dadurch verdammt rutschig.

 

In einem Bistro essen wir abends eine leckere Pizza. Am nächsten morgen klappt leider das erhoffte Upgrade auf eine eigene Kabine nicht, auf die wir uns schon die ganze Zeit freuten. Pech. Hätten das schon früher erledigen sollen. Viel früher...So sparen wir aber 400 Euro und suchen uns einen Platz an Deck.

Am nächsten Tag genießen wir - eingepackt in Decken oder auch mal ohne - je nach Wind - die Sonne.

 

Nach 4 Wochen Island nehmen wir Abschied und sind glücklich, so einen wunderbaren Urlaub in einem solch gewaltigen und abwechslungreichen Land mit sehr freundlichen Bewohnern erlebt zu haben.

 

Island, das Land aus Feuer und Eis ist ein MUSS!!!!!!!

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Do

03

Jan

2013

Startschuss erfolgt....

Endlich ist unsere neue Webseite fertig und schon in google gelistet. Zumindest ist sie soweit, dass diese zum Stöbern und Informieren geeignet ist. Wir arbeiten noch dran und ergänzen das eine oder andere. Dennoch erstmal viel Spaß damit und wir freuen uns auf Eure Hinweise und Tips. Wie gefällt Euch denn unsere Seite???

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